Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) (Web)
Zeit: Mi., 28.01.2026, 17:00 Uhr
Ort: ÖAW, PSK-Gebäude, 1010 Wien, Georg-Coch-Pl. 2, 4. Stock
Der transnationale cursus honorum der Gräfin Maria Josefa Gertrudis von Berlepsch begann mit ihrer Entsendung 1689 nach Spanien im Kontext der Heirat Maria Annas von Pfalz-Neuburg mit König Karl II. Als Mitglied des Gefolges der Königin wurde sie 1690 offiziell in den weiblichen Hofstaat aufgenommen und fungierte dort bis 1700 als ständige Vertraute und inoffizielle Beraterin am Madrider Hof. Ihre Einbindung in das Netzwerk Johann Wilhelms von der Pfalz führte zu einem komplexen Loyalitätsgefüge, das die Interessen des Hauses Pfalz-Neuburg, des Kaisers Leopold und der spanischen Königin miteinander verknüpfte. Mit dem Wegfall des ständigen Vertreters Johann Wilhelms am spanischen Hof und der Zuspitzung der politischen und diplomatischen Lage auf der iberischen Halbinsel übernahm die Gräfin von Berlepsch ab 1695 eine aktive Rolle in der informellen diplomatischen und politischen Einflussnahme zugunsten Johann Wilhelms und indirekt des Kaisers. Der Fokus des Vortrags liegt auf der Untersuchung der Strategien der Pfalz-Neuburger, der Nutzung familiärer Netzwerke sowie der Schlüsselrolle ausgewählter Vermittlerinnen – am Beispiel der Gräfin von Berlepsch – im Kontext der spanischen Hofpolitik. (Einladung als PDF)
Valentina Marguerite Kozák ist Mitglied des Projekts „Die Wiederherstellung der Fortuna. Prozesse und Narrative der Resilienz der Eliten der spanischen Monarchie (1500-1725)“ sowie der Forschungsgruppe „Eliten und Akteure in der Spanischen Monarchie“. 2025 erschien ihre Monografie „Die Gräfin von Berlepsch zwischen Düsseldorf, Madrid und Wien: weiblicher Handlungsspielraum und informelle Macht (1654-1723)“, Sanz y Torres. Sie ist derzeit Teamleitung in der Abteilung Forschungs- und Projektekoordination an der Hochschule Campus Wien.
Quelle: Veranstaltungen-Geschichte mailing list

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